7 Punkte, die bei der Mitarbeiterführung in ländlichen Gebieten besonders wichtig sind.

Alles hat seine Licht- und seine Schattenseiten. Wenn Sie als Führungskraft in der Großstadt aus dem Büro gehen, dann treten Sie in eine anonyme Masse. Die Chance, einen Mitarbeiter in Ihrem Privatleben zu treffen, ist eher gering.

Auf dem Lande sieht es anders aus. Ihre Mitarbeiter sind auch gleichzeitig Ihre Nachbarn, Freunde aus dem Kegelclub, Kollegen in der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, Verwandte, etc.

Solche Konstellationen und die fehlende Anonymität äußern sich in Konsequenzen wie:

  • Was Sie am Morgen im Büro gesagt oder getan haben, ist der Dame hinter der Wursttheke höchstwahrscheinlich schon bekannt, wenn Sie sich um 12:00 Uhr Ihren Mittagssnack holen.
  • Die Mitarbeiterin, mit der Sie tagsüber noch ein ernsthaftes Kritik- und Tadelgespräch führen mussten, sitzt abends mit Ihnen als Elternvertreterin im Klassenraum Ihres Kindes.
  • Es können Ihnen Mitarbeiteraussagen wie „Mensch, nun spiel Dich hier doch nicht so chefmäßig auf!“

 

Diese Umstände fördern die Gefahr, dass die Menschen den manchmal unangenehmen Aufgaben als Führungskraft aus dem Wege gehen.

Wenn Sie als oberste Prämisse versuchen, nirgendwo anzuecken und es allen Mitarbeitern Recht zu machen, können Sie Ihrer Rolle als Führungskraft nicht mehr gerecht werden. Sie werden höchstwahrscheinlich Ihre vorgegebenen oder selbst bestimmten Ziele nicht erreichen. Als Führungskraft sind Sie jedoch genau dafür angetreten – Ziele erreichen.

Bei dem Versuch es allen Mitarbeitern Recht zu machen, fühlt man sich häufig wie in einer Zwickmühle und in der Handlungsfreiheit sehr eingeschränkt. Auf lange Sicht ist es auch für die Mitarbeiter selbst auch nachteilig.

Was kann hier helfen, was ist hier wichtig?

  1. Treten Sie nur eine Führungsposition an, wenn Sie aus tiefstem Herzen Verantwortung für Menschen übernehmen möchten, niemals für eine Gehaltserhöhung.
  2. Seien Sie sich ganz klar über Ihre Rolle. Das beinhaltet neben der Stellenbeschreibung noch die Gesamtheit aller Erwartungen von Ihnen und Ihrem Umfeld, an die Position, die Sie bekleiden. Dafür werden Sie bezahlt, und daran werden Sie gemessen.
  3. Kommunizieren Sie, ebenfalls klar, die Anforderungen, Erwartungen an Ihre Rolle und Ihr Commitment zur Rollenerfüllung.
  4. Machen Sie deutlich, aus welcher Rolle heraus Sie sprechen. (Nachbar, Chef, etc.)
  5. Setzen Sie von Anfang an Grenzen und halten Sie diese ein.
  6. Egal was Sie beruflich vermitteln müssen, achten Sie immer auf eine menschenwürdige und gesichtswahrende Kommunikation. Hier helfen die richtige innere Einstellung, professionelle Gesprächstechniken als Führungskraft und die Methodik der gewaltfreien/wertschätzenden Kommunikation.
  7. Spielen Sie die Rolle nicht nur, sondern nehmen Sie die Rolle aus tiefer Überzeugung wahr – und stehen Sie dazu.

Als Fazit lässt sich sagen, dass die berufliche Führung von Menschen in ländlichen Gebieten anspruchsvoller ist und mehr Mut erfordert, da Sie sich persönlich nicht in der anonymen Masse verstecken können.

Coaching ist ein wirksames Instrument, um sich selbst über diese Dinge klar zu werden und um die Führungsrolle besser auszukleiden, bzw. besser in eine neue Führungsrolle hineinzuwachsen.